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T2 – Verfolgung und dynamische Verfeinerung bei der Auftragszuordnung von Waren in der Bekleidungsindustrie entlang der Supply Chain unter dem Aspekt der Selbststeuerung (Beendet)

Prof. Dr.-Ing. Bernd Scholz-Reiter

BIBA - Bremer Institut für Produktion und Logistik
an der Universität Bremen
Bereich Intelligente Produktions- und Logistiksysteme (IPS)
Hochschulring 20, 28359 Bremen, Germany
Tel: +49 421 218 50000, Fax: +49 421 218 50003
E-Mail , Homepage


Prof. Dr.-Ing. Katja Windt

Jacobs University
School of Engineering and Science
Global Production Logistics
Campus Ring 1, 28759 Bremen, Germany
Tel: +49 421 200 3478, Fax: +49 421 200-3078
E-Mail , Homepage
Motivation

In den letzten Jahren wurden die Grundlagen der Selbststeuerung logistischer Prozesse und logistischer Objekte durch den Sonderforschungsbereich SFB 637 theoretisch erforscht und Selbststeuerungsmethode sowie Instrumentarien zur Beschreibung und Bewertung der Selbststeuerung entwickelt. Ziel der Transferprojekte ist nun die pilothafte Anwendung von Aspekten der Selbststeuerung sowie der entwickelten Methoden und Instrumente in der betrieblichen Praxis, um einerseits die erzielten Ergebnisse anhand der Eignung für die praktischen Problemstellungen zu validieren und andererseits das Paradigma der Selbststeuerung in Unternehmen zu verankern. In diesem Kontext dient das Transferprojekt T2 dazu, Aspekte der Selbststeuerung logistischer Objekte in den Bereichen Auftragsdisposition und Transportsteuerung innerhalb einer globalen Wertschöpfungskette zu nutzen.

Ziele

Ziel des Projekts ist die Neuentwicklung einer Methode zur selbststeuernden Zuordnung von Warenbeständen und Transportlosen zu Bestellaufträgen für die kontinuierliche Kundenbelieferung (Never-out-of-Stock-Belieferung). Mit Hilfe dieser neu entwickelten Methode können sich in einem Lager bzw. auf dem Transport innerhalb einer Supply Chain befindliche Warensendungen in Abhängigkeit von den vorliegenden Kundenbestellungen, der eigenen Produktbeschaffenheit (Produktvariante) sowie der eigenen, zeitlichen und räumlichen Verfügbarkeit selbststeuernd bei Bedarf den vorliegenden Kundenaufträgen zuordnen. Diese Zuordnung ist dynamisch veränderbar, um so kurzfristig auf zeitliche Änderungen einerseits bei Kundenaufträgen wie kurzfristige Bestellungen und andererseits auf Terminverschiebungen bei der eigenen Verfügbarkeit reagieren zu können. Damit können Potentiale im Hinblick auf die Reduzierung von Lagerbeständen und Durchlaufzeiten erschlossen werden.

Vorgehen

Die Methode zur verfeinernden Auftragszuordnung basiert auf der Untersuchung und Zusammenführung von Methoden der Auftragsdisposition innerhalb von distributionslogistischen Netzwerken mit dem Ansatz der Selbststeuerung logistischer Objekte. Nachfolgend werden deshalb Strategien und Verfahren zur Auftrags- und Bestandsdisposition für logistische Liefernetzwerke sowie Ansätze und Methoden der Selbststeuerung logistischer Objekte betrachtet.

Ergebnisse

Im Projekt wurde ein Verfahrensablauf für eine selbststeuernde Zuordnung intelligenter Bekleidungswaren zu Kundenbestellungen entwickelt. Die entwickelte Methode erlaubt die dynamische Zuordnung von Warenbündeln, zu vorliegenden Kundenaufträgen. Hierbei werden Restriktionen hinsichtlich der bestellten Produktvarianten, Mengen, Liefertermine und der räumlichen bzw. zeitlichen Verfügbarkeit der Waren berücksichtigt.
Die individuelle Warenidentifizierung und die Zuordnung der Warenpakete zu Bestellungen wurden in einer prototypischen Hardware- und Softwareapplikation implementiert, welche in Labor- und Feldversuchen getestet wurde. Die Applikation dient zur Aufnahme von Bestellungen, zur Erfassung von Waren in Verpackungsprozessen, zur Zuordnung von Warenbeständen zu den Bestellungen und zur Erstellung und zum Vergleich von Packlisten.
Grenzen der Selbststeuerung ergeben sich durch die Schwierigkeit, die durch einen hohen Anteil an Kommunikation mit den Kunden und häufige Änderungen geprägten Tätigkeiten der Disponenten, in automatisiert verarbeitbare Regeln zu fassen und der Notwendigkeit, Informationsverarbeitung und Entscheidungsdurchführung in einer zentralen Applikation durchzuführen, da aufgrund des Warenwerts für die Ausstattung einzelner Artikel und Warenpakete nur einfache Transponderlabel verwendet werden können.


Projektmitarbeiter

Dipl. Wi.-Ing. Michael Teucke

BIBA - Bremer Institut für Produktion und Logistik
an der Universität Bremen
Bereich Intelligente Produktions- und Logistiksysteme (IPS)
Hochschulring 20, 28359 Bremen, Germany
Tel: +49 421 218 50159, Fax: +49 421 218 50003
E-Mail , Homepage